„Die Tür der Kinder“
Claude AnShin Thomas
Eine Gruppe von Kindern kam an diesem Morgen in unser Zimmer, uns zu besuchen – ein Geschenk. Obwohl ich heute eine sehr starke Reaktion auf ihre Anwesenheit erfahren habe. Eine überwältigende Trauer und Verzweiflung überkommt mich, und ich fühle mich so voller emotionaler Spannung, dass ich für einen Moment, nur für einen kurzen Moment, denke, ich könnte verbrennen.
Wenn ich sie sehe, in ihre Augen schaue, ihre Unschuld bemerke, bringt mich dies tief in die Realität des Krieges. Des Krieges, den ich in meiner Familie erfahren habe, des Krieges, den ich in Vietnam gekämpft habe, und des Krieges, der im Innern wie im Äußeren zu toben fortfährt.
Der Krieg in meiner Familie; wie ich als Kind missbraucht, ausgebeutet und vernachlässigt wurde. Vietnam; zu sehen, wie Kinder getötet werden und sie zu töten. Der Krieg nach dem Krieg; meinen Sohn verlassen, als er drei Jahre alt ist. Ihn verlieren, ihm das Recht nehmend, einen Vater zu haben.
Wenn ich sie sehe, berühre ich all dies, und mein Geist driftet ab, und ich beginne, an Krähen zu denken und an die Wirklichkeit, dass dort, wo Krähen sind, keine Singvögel sind, weil Krähen ihre Eier fressen und dann denke ich – aber ich mag Krähen wirklich.
Eine Stimme bringt mich zurück in das Zimmer, sie erklärt, dass wir nun Umarmungsmeditation haben sollten, und meine Haut kribbelt. Ich will diese Leute nicht umarmen, ich weiß nicht einmal, wer sie sind! Aber insgeheim weiß ich, meine Scham spricht zu mir mit verkleideter Stimme, also stehe ich zur Seite auf und verbeuge mich nur.